Die Pfeifente (Anas penelope) gehört zur Familie der Entenvögel (Anatidae), zur Unterfamilie der  Echten Enten (Anatinae), zur Tribus der Gründelenten (Anatini) und zur  Gattung der Eigentlichen Enten (Anas). Sie ist ein Brutvogel des Nordens Eurasiens und kommt als Sommervogel von Island bis Sachalin und Kamtschatka vor. In Europa ist die Pfeifente regelmäßiger Brutvogel auf Island, in  Schottland, Nordengland, Norwegen, dem nördlichen und mittleren Schweden  sowie weiten Teilen Finnlands. In Deutschland ist sie nur an der Ostseeküste regelmäßiger   Brutvogel. Sie überwintert hauptsächlich an Küsten und Binnenseen   Mittel- und Westeuropas. Auf ihrem Zug und im Winter ist sie teilweise in großer   Zahl zu beobachten. Sie bevorzugt dann   flachgründige Gewässer  und überschwemmte Niederungsgebiete. An den   Küsten Belgiens und der Niederlande sind dann fast 100.000 Individuen zu   finden. Zu  Tausenden sind die Pfeifenten auch an der deutschen Küste zu   beobachten. Die Pfeifente gilt laut   Roter Liste D (2016) als extrem seltene Art mit regionalen  Restriktionen, in  Bayern gilt sie als Brutvogel als ausgestorben bzw.  verschollen. Auf bayerischen Gewässern kann man Vögel aus dem Norden von September bis April in deutlich erhöhter Individuenanzahl beim Überwintern beobachten. Am Bodensee finden sich dann oft hunderte Pfeifenten   ein.
 
Die Pfeifente ist ein Bewohner der Taiga sowie großer Sumpfgebiete,  Seen  und Teiche mit niedriger bis mittelhoher Vegetation. Bei uns  findet man  sie im Winter auf Wiesen in Küstennähe und an flachen  Gewässern. Die Pfeifente ist tag- und nachtaktiv  und ernährt sich rein vegetarisch von Wasserpflanzen, Gräsern, Sämereien und Kräutern.
 
Pfeifenten sind Bodenbrüter. Das Nest wird im schützenden  Uferdickicht  angelegt und mit Federdunen ausgepolstert. Das Weibchen  legt meist 6 - 10 Eier, die es alleine in etwa 24 - 25 Tagen ausbrütet. Das Männchen hält sich die gesamte  Zeit in der Nähe des brütenden Weibchens auf.  Die Küken schlüpfen innerhalb weniger Stunden kurz hintereinander. Bald  darauf verlassen die Küken als Nestflüchter das Nest und  folgen dem  Muttervogel ins Gewässer. Die Flugfähigkeit wird nach etwa 45  Tagen  erreicht.
 
Größe / Flügelspannweite: 42 - 50 cm / 71 - 85 cm.
Lebensraum: Taiga, Sumpfgebiete, Seen  und Teiche mit niedriger bis mittelhoher Vegetation.
Nahrung: rein vegetarisch von Wasserpflanzen, Gräsern, Sämereien und Kräutern.
Brutpaare D / BY: 20 - 35  [NABU/DDA/BfN 2019] / 0 - 2  [LfU 2016].
Trend D (1992-2016): zunehmend [DDA/BfN 2019].
Individuen Durchzug D Winter: 140 Tsd. / Frühjahr  270 Tsd. [DDA/BfN 2019].
Trend D (1992-2016 - Durchzug): zunehmend [DDA/BfN 2019].
Individuen BY* (2014/2015): Jul 2 Aug 1, Sep 120, Okt 448, Nov 727, 
   Dez 835, Jan 832, Feb 490, Mrz 360 , Apr 80, Mai 1, Jun 1  ([LfU 2016].
Gefährdung D  / BY: Extrem selten [NABU 2016] / ausgestorben [LfU 2016].
Anwesenheit in D / BY: überwiegend nur im Winter zu beobachten.
 
*) aus Wasservogelzählung (2014/2015) [LfU 2016]
 
 
 
Quellen
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